So können Sie bei Besonderheiten in der Wahrnehmung helfen

Menschen mit Autismus leiden häufig an Besonderheiten im Bereich der Wahrnehmung, z. B. ist die Lautstärke in der Schule für manche sehr belastend. Andere ertragen es nur schlecht, sich in einem Raum gemeinsam mit vielen anderen Menschen aufzuhalten. Bei Besonderheiten im Bereich der Wahrnehmung können die nachfolgenden Anregungen hilfreich sein.

Minimieren Sie akustische Reize

  • Bieten Sie Ihrem Kind Ohrstöpsel oder Kopfhörer an.

  • Halten Sie die Wohnung möglichst ruhig. Verwenden Sie schallschluckende Materialien und gut schließende oder speziell schalldämmende Fenster.

  • Verwenden Sie keine piepsenden elektronischen Geräte.

  • Bereiten Sie Ihr Kind auf unvermeidbaren Lärm (z. B. durch Bauarbeiten in der Nachbarschaft) vor.

  • Besprechen Sie gegebenenfalls mit dem Kindergarten oder der Schule, ob Ihr Kind einen ruhigeren Platz erhalten kann.

Reduzieren Sie optische Reize

  • Bringen Sie Sichtblenden oder Verdunklungsrollos an den Fenster an.

  • Investieren Sie in eine gute Sonnenbrille.

  • Sorgen Sie für eine angenehme und nicht blendende Farbgestaltung im Wohnbereich.

  • Verzichten Sie auf Neonröhren und achten Sie darauf, dass nachts keine blinkende Leuchtreklame das Schlafzimmer erhellt.

Verringern Sie taktile Reize

  • Schneiden Sie störende Etiketten aus T-Shirts, Pullovern, Hosen etc. heraus.

  • Verzichten Sie auf Wolle oder andere Stoffe, die Ihr Kind als unangenehm empfindet.

Reduzieren Sie olfaktorische Reize

  • Verwenden Sie geruchsneutrale Seifen, Cremes, Waschmittel, etc.

  • Führen Sie einen angenehmen „Not-Duft“ mit, wie Zitrone oder geeignete Gewürze.

  • Vermeiden Sie Lebensmittel, die Ihr Kind nicht „riechen“ und deshalb auch nicht essen kann.

So vermeiden Sie Reize durch zu viele Menschen

  • Erledigen Sie Ihre Einkäufe am frühen Morgen oder am späten Abend.

  • Weichen Sie auf Online-Bestellungen aus.

  • Nutzen Sie in großen Räumen gegebenenfalls Trennwände.

So geben Sie Unterstützung bei schlechter Körperwahrnehmung

  • Wenn Ihr Kind Hunger häufig nicht rechtzeitig selbst wahrnehmen kann, hilft es, stets einen kleinen Snack mit sich zu führen.

  • Stellt sich kein Sättigungsgefühl bei Ihrem Kind ein, empfiehlt sich ein gezieltes „Essen nach Plan“.

Zuletzt aktualisiert am 04.02.2023